Kryptowährungen minen oder traden? Was ist lukrativer?

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Viele Anleger fragen sich angesichts des Booms von Kryptowährungen: Was ist lukrativer: Kryptowährungen selbst minen oder diese traden? Das Fazit vorweg: Für die reine Spekulation auf die Kursentwicklung lohnt sich das Trading eher.

 

Miner müssen viel von der Technik verstehen. Sie brauchen eine erstklassige Ausrüstung und müssen bei manchen Kryptowährungen wie dem Bitcoin mit hohen Stromkosten rechnen.

Kryptowährungen minen

Grundsätzlich ist anzumerken, dass das Mining von Kryptowährungen lukrativ sein kann - selbst bei teurer Hardware und hohen Stromkosten wie beim Bitcoin. Der sogenannte Break-eaven, also der Punkt, bis zu welchem Bitcoin-Preis sich das Mining lohnt, wurde natürlich längst ermittelt. Ein Fachmagazin errechnete im Jahr 2017 rund 2.000 Euro für einen Bitcoin (deutlich unter dem gegenwärtigen Bitcoin-Preis, der Anfang April 2018 über 6.100 Euro notiert). Wer sich also heute entschließt, Bitcoins zu minen, könnte damit Geld verdienen. Es muss auch nicht der Bitcoin sein. Andere Kryptowährungen sind zwar nicht ganz so teuer, wiesen in den letzten Jahren aber teilweise auf prozentualer Basis deutlich höhere Preissteigerungen auf. Ihr Mining ist zum Teil wesentlich einfacher als beim Bitcoin, unter anderem ist nicht für jede der virtuellen Währungen teure Zusatzhardware erforderlich. Doch die Gewinne fallen vielfach niedriger aus. So wurde errechnet, dass beim Minen von Ether bestenfalls ein Euro pro Tag zu verdienen wäre. Bei den meisten anderen Kryptowährungen ist der Gewinn noch kleiner. Wer sich also zum Mining entschließt, wählt praktisch immer den Bitcoin und vielleicht noch ein bis zwei zusätzliche Kryptowährungen. Nachdem wir also feststellen, dass mit Mining durchaus Geld zu verdienen ist, wollen wir uns anschauen, wie jemand dieses Geschäft in Angriff nehmen könnte.

Vorgehensweise beim Mining

Mining kann am heimischen Rechner mit eigener Hardware stattfinden. Die Hardware-Komponenten werden von verschiedenen Anbietern vermarktet. Aufgrund einer schnellen technologischen Entwicklung schaffen die Miner immer wieder neue, noch leistungsfähigere Komponenten an, was Kapital und Know-how erfordert. Dieser Aufwand erscheint manchen am Mining Interessierten zu hoch. Als Alternative bietet sich das sogenannte Cloud-Mining an, das für verschiedene Kryptowährungen - vor allem für die beliebtesten Coins wie Bitcoin und Ether - angeboten wird. Beim Cloud-Mining vermietet ein Unternehmen die nötige Mining-Hardware, die Rechenleistung von Servern und den Stromverbrauch. Bei international aufgestellten Anbietern könnten die Stromkosten deutlich unter den deutschen Tarifen liegen. Der private Miner bezahlt dafür eine Gebühr, die günstiger ausfallen kann als ein Mining in Deutschland zu deutschen Stromkosten. Diese sind im internationalen Vergleich extrem hoch. Sehr viel günstiger können Miner den Strom in China, aber beispielsweise auch in den Vereinigten Staaten beziehen. Interessierte Miner sollten einmal eine Kostenkalkulation dazu aufstellen, ob sie auf Cloud-Mining oder auf das vollkommen separate Mining an ihrem heimischen PC setzen. In diese Kalkulation müssen die Stromkosten, die Hardwarekosten und die Arbeitszeit einfließen. Auf der Gewinnseite steht immer der aktuelle Preis für die geminte Kryptowährung, der sich natürlich laufend ändert. Es lässt sich im April 2018 pauschal ableiten, dass sich das Mining von Bitcoins auf jeden Fall lohnen dürfte. Erst bei einem Preisverfall unter 2.000 Euro pro Bitcoin entstünden Verluste. Als Fazit zum Mining dürfen wir konstatieren:

  • Am heimischen PC sollten nur Personen Kryptowährungen minen, die von Technik wirklich viel verstehen und an eine langfristige Preisstabilität und Preissteigerung von Kryptowährungen glauben. Diese Personen müssen sich gut informieren und die Mining-Hardware anschaffen. Einzelne Komponenten werden je nach Leistungsfähigkeit für Kosten ab rund 200 Euro bis deutlich über 5.000 Euro angeboten.
  • Wer “probehalber” Kryptowährungen minen möchte, sollte das Cloud-Mining wählen. Viele Anbieter ermöglichen Vertragsabschlüsse mit sehr kurzen Laufzeiten.
  • Mining kann durchaus zu hohen Gewinnen führen. Erfolgreiche Miner sind allerdings sehr technikaffin. Wer schon Probleme damit hat, die Blockchain oder einen Hash-Wert zu verstehen, sollte die Finger vom Mining lassen.
  • Es gibt für diejenigen, die Kryptowährungen gern besitzen möchten, eine Alternative zum Mining: Auf Kryptobörsen sind die virtuellen Coins einfach gegen Fiatgeld (Euro, Dollar etc.) zu tauschen. Sie kommen in eine Wallet und können dort lange gelagert werden. Vielleicht werden sie ja noch einmal sehr teuer.

Kryptowährungen traden

Es gibt Menschen, die den Kurssteigerungen und -schwankungen von Kryptowährungen fasziniert zuschauen, aber diese Währungen weder besitzen noch mit ihnen bezahlen wollen. Sie würden jedoch gern von den Kursschwankungen profitieren. Unter diesen Personen sind viele erfahrene Trader, die schon länger mit Derivaten wie CFDs und Knock-outs handeln. Für sie ist vor allem die Volatilität der Kryptowährungen interessant. Das CFD-Trading mit Kryptowährungen als Basiswert bieten inzwischen einige Broker an (sehr gut aufgestellt ist IQ Option), ansonsten gäbe es auch die Möglichkeit, die Kryptowährungen auf einer Krypto-Handelsbörse zu erwerben, auf eine Preissteigerung zu warten und dann die Coins wieder mit Gewinn zu verkaufen. Einige Börsen bieten sogar einen gehebelten Handel an. Dabei nimmt der Käufer einen kurzfristigen Kredit von Anlegern auf. Es ist nicht ganz klar, ob sich das etwas umständliche Verfahren langfristig durchsetzt. Wer wirklich nur Kursschwankungen handeln möchte und nun bei den Kryptowährungen gute Chancen hierfür erkennt, ist mit einem CFD-Trading besser aufgehoben. Grundsätzlich richtet sich diese Empfehlung an spekulativ orientierte Personen, also Trader und solche Menschen, die es gern werden möchten. Diese Personen können gegenüber dem Gedanken des virtuellen Geldes durchaus eine distanzierte bis skeptische Haltung einnehmen, sie müssen auch nicht alle Hintergründe restlos verstehen. Sie handeln ansonsten auch Assets wie Gold oder einen Index via CFD - Hauptsache, der Kurs bewegt sich. Der Vorteil des CFD-Tradings besteht nämlich darin, dass auch bei fallenden Kursen Gewinne möglich sind.

Vorgehensweise beim Trading von Kryptowährungen

Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es neben den CFDs auch noch andere Index- und Tracker-Zertifikate auf Kryptowährungen gibt, die aber nur bei steigenden Kursen gewinnen. Die Auswahl ist auch sehr gering. Im Frühjahr 2018 wären für das Trading von Kryptowährungen die CFDs (Contracts for Difference) das Instrument der Wahl. Erfahrene Trader kennen diese Instrumente, allen anderen Interessierten erläutern wir die wesentlichen Merkmale:

  • Ein CFD bildet eine Preisdifferenz ab. Er bewegt sich proportional (gehebelt) zur Kursveränderung seines Basiswertes. Der Hebel fällt unterschiedlich hoch aus, er kann zwischen 1:1 bis 1:1.000 (und auch noch höher) liegen. Übliche Hebel bei Aktien-CFDs betragen rund 1:5 bis 1:20, bei Indizes, Rohstoffen und Forexwerten liegen sie oft zwischen 1:200 bis 1:400. Für die sehr volatilen Kryptowährungen bieten die Broker in der Regel sehr kleine Hebel von 1:1 bis 1:10 an.
  • Die Basiswerte bei Krypto-CFDs sind gegenwärtig Paarungen einer Kryptowährung mit einer Fiat-Währung, also beispielsweise BTC/USD oder ETH/EUR. CFDs auf reine Kryptopaarungen dürften alsbald folgen, also unter anderem BTC/ETH. Das Anlageuniversum kann damit angesichts der vielen Tausend Kryptowährungen sehr groß werden.
  • Die CFDs verkauft ein Broker als Market-Maker außerbörslich an die Trader. Es findet ausdrücklich keine börsliche Kursfeststellung statt. Trader sollten daher auf einen regulierten (lizenzierten) Broker achten.
  • Im Gegensatz zu allen anderen Assets werden Kryptowährungen auch am Wochenende gehandelt. Trader können damit 24/7 einsteigen und verkaufen, wenn ihr Broker diesen 24/7-Handel anbietet.

Unser Fazit: Kryptowährungen selbst minen oder traden?

Das Mining von Kryptowährungen lohnt sich für Menschen, die den Besitz dieser Coins anstreben und wirklich viel von Technik verstehen. Ein Trading ist deutlich einfacher. Wer aktuell noch sehr unschlüssig ist, was ihm der Besitz von Kryptowährungen bringt, sollte vielleicht auf einer Kryptobörse ein bis drei dieser Währungen kaufen (zum Beispiel Bitcoin, Ether und Ripple). Rein spekulativ orientierte Personen sollten Kryptowährungen traden.

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Allgemeiner Risikohinweis: CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Zwischen 74 % und 89 % der Kleinanlegerkonten verlieren beim Handel mit CFD Geld. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
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